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Es lebe die Bananenrepublik!
Seit drei Jahren hegt und pflegt der Kölner Michael Kiefer seine kleine tropische Insel im Herzen der Kölner Südstadt.
„Als Präsident wird man geboren. Entweder man hat´s, man wird’s oder man bekommt es.“ Diese Lebensweisheit muss man einfach glauben. Schließlich stammt sie von El Präsidente höchstpersönlich, der Begründer der einzigen, unabhängigen Bananenrepublik der Kölner Südstadt.
Doch die eigentliche Begründerin der Republik ist Nana. Nana ist eine Bananenpflanze und bewohnte den Balkon von Michael Kiefer, alias El Präsidente. Doch als die tropische Pflanze immer größer wurde, schaltete sich die Freundin Kiefers ein: „ Entweder die Banane oder ich“. Nur wohin mit Nana? Kiefer pflanzte sie schließlich mitten auf den Kreisverkehr Ecke Bonner Straße/Teutoburgerstraße, der zu der Zeit nur durch eine Menge Bauschutt auf sich aufmerksam machte. Als jedoch der unbarmherzige Kölner Winter einbrach, verschwand Nana und hinterließ verstörte und trauernde Südstadtbewohner. El Prasidente sah sich in der Pflicht und stellte, als Erinnerung an die beliebte Pflanze, ein Schild mit der schlichten Aufschrift Banane auf den Kreisverkehr. Es dauerte nicht lange und Kiefer bekam eine Mail von dem Entführer Nanas. Er hätte einfach Mitleid mit der halberfrorenen Bananenpflanze gehabt und nahm sie kurzerhand bei sich zu Hause auf, schrieb der Bananendieb. Als Beweis, dass es Nana gut ging, schickte er dem Präsidenten sogar Fotos der Entführten. „Um die Zeit bis Nanas Rückkehr zu nutzen fingen Freunde und ich an, den Kreisverkehr pflanzentauglich zu mache“ berichtet Kiefer. Im Schutz der Dunkelheit wurden von Unbekannte vier neue Bananenstauden gepflanzt. Mittlerweile leben auf dem Kreisverkehr eine Hanfpflanze, eine Kohlrabipflanze und circa zwei Dutzend Bananenpflanzen. Seit drei Jahren also, herrscht El Präsidente über sein kleines Bananen Paradies und lädt regelmäßig, Staatsbürger der angrenzenden Republik Köln, zu sich auf die Insel.
Der ausgebildete Kaufmann Kiefer gefällt sich sichtlich in der Rolle des schrulligen und verrückten Exoten. Bei seinen Auftritten trägt seine Majestät eine selbst kreierte Uniform mit Schulterklappen und aufgenähten Seepferdchen Abzeichen, als Ausdruck seines Verdienstes. „Alles in Eigenarbeit entworfen und aufgenäht“ so der stolze Träger. So eine exzentrische Persönlichkeit, die für ein Interview gern schon mal ein paar Bier einfordert, stößt bei den Südstadtbewohnern auf unterschiedliche Reaktionen. Ein Besucher der freien Republik trifft es ganz gut auf den Punkt: „ Er ist zwar ab und zu etwas Banane, aber schlussendlich bereitet er uns viel Freude und macht die Südstadt ein klein wenig bunter“. Und mehr möchte Kiefer auch gar nicht: „Ich habe keine politischen oder künstlerischen Absichten. Mir kam die Südstadt einfach etwas grau vor, also wollte ich für etwas Farbe sorgen.“
Doch ein Wehmutstropfen hat die Geschichte der aufsteigenden Bananenrepublik doch: Nana fehlt. Der Entführer zögert die Zurückgabe heraus. Nana müsse sich noch etwas erholen und Kräfte sammeln, um auch auf der Bananeninsel überleben zu können, schreibt der Entführer per Mail.

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Zuletzt aktualisiert: 17. Sep, 17:35

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